Ein schöner Tag bot sich an, am Anfahrtstag nach Neuhausen Unterreichenbach zum Treffpunkt zu kommen. Nur mein Navi hat mich fehlgeleitet und nur durch Anruf bei Dirk Hanke kam ich dann fast noch rechtzeitig an: An der Brücke an der Nagold. Und als alle die Wanderschuhe anhatten, konnte es zuerst an der Nagold entlang losgehen und dann ging es leicht voran und wir erreichten bald die Monbachschlucht und das Monbachhaus, bekannt durch Freizeiten. Das liegt dann schon auf Liebenzeller Markung. Dort wird eine kleine Pause eingelegt, bevor es ins Tal rein ging und dann geht es in eine schattige Schlucht, wilde Bäume liegen quer und sind fast vollständig mit Moos überzogen, große Gesteinsbrocken machen das Wandern schwer und manches Mal muss man auch die Talseite wechseln, wo nur einer nasse Füße bekam, Moritz, Dirk gab Hilfestellung, wenn es schwierig wurde, weil die Gesteinsplatten doch sehr rutschig waren. Aber diese grandiose Landschaft und tolle Schlucht haben die Osterwanderungsplaner Dirk, Frank, Achim ausgesucht und dann kamen wir bald auf eine schöne Wiese, die zum Vespern einlud und sogar eine Feuerstelle hatte. Und auch die Sonne zeigte sich von ihrer besten Seite. Und dann ging es weiter in der Schlucht, die man immer wieder queren musste, aber da waren oft auch schöne große Gesteinsplatten eingelegt, trotzdem musste man mit Vorsicht gehen. Und dann kamen wir über Wiesen den Waldsaum entlang, bei leichtem Regen wieder in den Wald hinein und etwas bergab, bis wir an ein Highlight kamen, an den 35 m hohen leicht schwankenden Aussichtsturm aus Holzbohlen, Hohe Warte. Mit einem Weitblick über den Schwarzwald, doch die Sicht war, regenbedingt, nicht sehr gut, trotzdem stiegen fast alle rauf. Nach längerer Pause ging es weiter und über gute Waldwege bergabwärts zum Ausgangspunkt zu den Fahrzeugen, um rechtzeitig zum Essen in der Juhe zu sein.
Und Zeit zu haben sich noch etwas frisch zu machen und die Betten zu beziehen und ab 18 Uhr war das Büffet aufgestellt. Vegan und Fleisch und Salate und Nudeln mit Tomatensoße und das hat dann auch gut geschmeckt. Bei einer gemeinsamen Abendrunde mit Spielen und Gespräch stellte dann Dirk noch ein paar Gedanken zum Karfreitag vor. Alle Gedanken stammen aus dem Archiv des SWR: Mit dem Thema „Halte durch“
Es ging um Sport, den wir ja gerade auch reichlich gemacht hatten und den wir überaus verehren, „der Schmerz von heute ist die Kraft von Morgen“, so ein Schlagwort aus der Fitnessszene, das auch Enttäuschungen bewirken kann. Wenn man den Job verliert, oder Krankheit kommt und dann hilft ein gutes Gebet „ich bitte Gott nicht darum, dass er den Berg über den ich ziehen muss wegschiebt, sondern mir die Kraft schenkt ihn zu erklimmen“.
Und dann spielten wir noch eine gute Weile bevor es dann doch etwas ermüdet vom Tag zu Bette ging.
Die Nacht war ruhig und erholsam und zum Frühstück gab es am Karsamstag frische Brötchen und Saft oder Kaffee oder Tee und ein reichhaltiges Angebot an Wurst, Käse Marmeladen und Obst, je nach Wunsch und das Lunchpacket lag auch bereit. Dirk hielt nach dem Frühstück eine Andacht zum Thema „Mitmenschen lieben“
„Kümmere dich um dich selbst; oder lies ein Buch“ Über solche und ähnliche Sätze bin ich darüber zum Nachdenken gekommen. Für ChristInnen ist die Liebe zu anderen Menschen eines der wichtigsten Gebote, aber es hat noch einen zweiten Teil; liebe deine Mitmenschen wie dich selbst, denn wenn ich mich nicht selbst liebe, kann auch nicht wirklich andere Mitmenschen lieben und habe ich nicht genug Selbstbewusstsein und bin dann darauf angewiesen, dass andre mich lieben und das ist dann keine freie Liebe. Ich muss bei mir selber anfangen
Danach fuhren wir mit 3 PKW los zum vereinbarten Treffpunkt Sonnenberggaststätte mit kleinem See, in der Nähe von Pforzheim Sonnenberg, dort warteten Matthias und Natalie Nicolaus und Carla Schulz auf unsere Gruppe. Dann sollte es los gehen, geplant ca.15 km und einige Höhenmeter. Es begann entlang an einem Wasserleitungsweg durch lichten Wald zum Tornadostein und einem gut gekennzeichneten Waldlehrpfad vorbei am Pflatschbach, den wir überqueren mussten an einer kleinen Brücke mit Sitzplatz. Weiter mit einem guten Anstieg hoch über der Eichenberghütte, dort gab es eine Waldarbeiterhütte und einen groß aufgelagerten Holzschlag. Alle holten ihr Vesper heraus und mancher saß auf einem Baumstumpf und man ließ es sich munden. Und dann ging es weiter vorbei an der Engelsbrander Hütte im lichten Wald auf die Büchelbronner Höhe einem weiteren Highlight dem Büchenbronner Aussichtsturm, schon 1883 erbaut. Kennzeichen Stahlbau und feuerroter Anstrich. Natürlich muss man da auch droben gewesen sein und vielleicht ist die Aussicht etwas besser als beim gestrigen Turm und es war tatsächlich etwas lichter heute. Von dem ehemaligen Grenzverlauf zwischen Großherzogtum Baden und Königreich Württemberg war von oben nichts zu sehen. Und dann begann der Abstieg durch den lichten Wald und gut trockene Wege, teils verkürzt und teils auf weichem Waldboden zu unserem Zielort der Gaststätte am Herrmannsee bei Kaffee und Kuchen. Gerne ruhte man sich ein wenig aus, schaute sich den See an, der in ein kleines Bächlein ausfloss und genoss die Zeit. Und dann der letzte Weg zum Auto im Stadtrandgebiet und die Fahrt in die Juhe.
Eine schöne Wanderung wars wieder, vielen Dank an die Macher.
Um 18 Uhr saßen wieder alle am Tisch, mit Salatbuffet und Nudeln, das uns alle wieder etwas Kraft schenken konnte. Am Abend dann gab es wieder an verschieden Tischen Spielegruppen und dann brach die Nacht herein
Der Ostermorgen beginnt wie bereits am Samstagmorgen mit einem leckeren Frühstück. Doch diesmal hatte sich nachts der Osterhase eingeschlichen und jeder Familie ein prall gefülltes Osternest gebracht. Danke dafür 😉 Dirk hatte wieder die Andacht vorbereitet: „Einmalig“
Mitten aus dem Leben gerissen, das erleben wir oft und dann ist da oft ein guter Rat: „Lebe jeden Tag. als wäre es dein Letzter“ Aber jeden Tag Vollgas geben ist auch kein guter Rat. Eine gute Antwort ist eher: Jede Sekunde als wertvoll annehmen. Hänge dem Moment nicht zu lange nach und denke auch nicht immer an übermorgen, denn sonst verpasst du andere Momente. Lebe deshalb im Moment, jeder Moment hat seine Zeit!
Nach diesem tollen Osterfrühstück wurden schnell die Taschen gepackt und die Zimmer geräumt. Leider mussten wir uns schon vor der Wanderung von zwei Teilnehmern verabschieden, die den Ostersonntag bei ihren Familien verbrachten. Der Rest der Gruppe wanderte entlang der Nagold und vorbei an der Goldenen Pforte von Pforzheim auf schmalen Pfaden durch den Wald.
Hin und wieder ließ der Osterhase auch auf der Strecke das ein oder andere Schoko-Osterei fallen sehr zur Freude von Klein und Groß. Wieder an der Jugendherberge angekommen hieß es leider schon Abschiednehmen. Auch wenn dem einen oder der anderen der Kopf oder die Beine schon schmerzten, waren sich alle einig, dass auch diese Osterwanderung wieder einmal viel zu schnell vorbei ging.
Vielen Dank an die Organisatoren Familie Hanke und Familie Schulz, die dieses wunderschöne Wochenende ermöglicht haben. Wir freuen uns auf nächstes Jahr!
Günther und Amelie